Zwischen 2006 und 2008 entstanden allerlei Bastelarbeiten, die hier noch nicht gezeigt wurden.
Daher werden einige der interessantesten Projekte - selbst gebautes Modellbahn–Zubehör - auf dieser Seite kurz vorgestellt.
Die hier gezeigten Modelle sind alle im Maßstab 1:22,5 gehalten.
Abschnitte dieser Seite:
Im Fremde Seite
Frankfurter Feldbahn–Museum (kurz FFM)
steht eine wunderbare, alte Schubkarre. Sie ist ein ideales Zubehör–Vorbild für Freunde der alten Reichsbahn–Zeit.
Daher wurde sie aus geätztem Neusilberblech mit 0,2 mm Stärke nachgebaut.
Bei der Entwicklung der Ätzvorlage war das größte Problem die richtige Abwicklung der Mulde. Sie besteht
im Modell wie beim Original aus nur einem Teil mit einer umlaufenden Verstärkung am oberen Rand.
Auf dem zweiten Foto dieses Abschnitts ist die Konstruktion gut zu erkennen. Der Bau des Rads aus
Blechstreifen war zwar etwas knifflig, klappte aber doch zufrieden stellend. Die Nietimitationen
der Mulde sind aus 0,3 mm–Draht.
Neusilber bietet sich für solche Aufgaben aus zwei Gründen an. Erstens ist es deutlich stabiler
als Messing, was sich spätestens beim montierten Modell als praktisch erweist. Zweitens
stören Kratzer nicht ganz so arg, weil sie silbrig und nicht Gold–farben glänzen. Zur
Sicherheit wurde das gesamte Modell vor der Lackierung mehrfach brüniert.
Nach erfolgter Trocknung der mattschwarzen Spritzlackierung erhielt die Karre noch Spuren
aus Echtrost–Pulver und eine Verschmutzung mit Brikettasche. Die Griffe sind wirklich verstiftet und aus Buchenholz.
Der Bahnhof Dischingen - geplanter Endpunkt der Fremde Seite
Härtsfeld Museums–Bahn - ist
eine erstklassige Adresse, wenn es um Vorbilder aus der Länderbahn–Zeit bis 1970 geht.
Bei einem Besuch in dem Gebäude und seinem Güterschuppen lassen sich wahre Schätzchen entdecken,
so die hier im Modell gezeigte Sackkarre und Zehnt– beziehungsweise Dezimalwaage.
Das Modell entstand wie auch die Schubkarre aus 0,2 mm–Neusilberblech.
Die Bauweise und Fertigstellung mit Brünierung, Farbe, Rost– und Schmutzspuren
entspricht der bei der Schubkarre. Auch hier sind die angesetzten Griffe auch Buchenholz gebastelt.
Dazu ein Tipp. Es konnte im laufenden Betrieb nicht ausbleiben, dass die
Griffe im Lauf der Zeit von Schweiß und Dreck verschmutzt werden. Wegen des harten Holzes muss
die Oberfläche jedoch ein wenig speckig–glänzend sein.
Bei diesem Modell stand wieder ein Vorbild aus Dischingen Pate. Der Witz bei einer Dezimal–
oder Zehntwaage: Zum Abwiegen der Lasten wird nur ein Zehntel deren Gewichts benötigt.
Bei einem Sack mit einem Zentner Kartoffeln genügen also 5 Kilogramm, um das Gewicht zu bestimmen.
Das Modell entstand aus Echtholz und - wer hätte es gedacht - Neusilber–Ätzteilen,
die in gewohnter Präzision von Fremde Seite
Ätztechnik Herbert Caspers angefertigt wurden. Dazu kam noch ein wenig Kettchen von Weinert.
Das zweite Bild des Abschnitts zeigt die zum Bau der Waage selbst nötigen Teile. Wie sich zeigt,
geht eben nichts über natürliche Werkstoffe - da kann Kunststoff nicht mithalten.
Der Bau der funktionalen Waage darf getrost als sehr schwierig bezeichnet werden. Alle Teile
müssen sehr leichtgängig beweglich sein, damit der Wiegebalken richtig steht. Das gelang so
gut, dass selbst das winzige, verschiebbare Justiergewicht oben auf der dünnen Stange Wirkung zeigt.
Im Vorbild–Bereich gibt es eine Seite, auf der die
Funktionsweise einer Dezimalwaage erklärt wird.
Ein optimaler Kandidat für Ätzteile ist auch die in diesem Abschnitt vorgestellte Straßenlaterne
nach einem Vorbild aus Wittenberg. An dieser Stelle ein herzlicher Dank an eine zuständige
Sachbearbeiterin der Lutherstadt, die sogar eigens Fotos des Originals gemacht hat.
Das Dreieck mit dem Blumenranken–Muster, mit dem die Laterne an den Wänden befestigt wird,
ist im Original ein Gussteil. Hier wurde es aus zwei tief geätzten Halbschalen zusammen gesetzt
und verlötet. Die Fotos stammen noch von einem Testmuster und entsprechen daher nicht in allen
Punkten der endgültigen, besseren Ausführung. Was sich aus Ätzblechen „zaubern” lässt, ist dennoch gut zu erkennen.
Das erste Bild des Abschnitts zeigt die im Rohbau fertig gestellte Laterne. Der isolierte Pol
der Stromversorgung für die kleine Glühlampe wird über einen Kupferlackdraht zugeführt und durch
ein Stück Litzenisolierung (im Bild grün) in das Innere des Lampengehäuses weiter geleitet. Kurz
davor liegt die Lötstelle am Übergang vom Kupferlackdraht zum Anschlussdraht der Glühlampe.
Auf dem zweiten Bild ist - zumindest in der Großbild–Ansicht - der Aufbau gut zu
erkennen. Selbst der Urheber ist immer wieder überrascht, welche plastischen Teile sich leicht aus einfachen Blechen bauen lassen.
Die schwierigste Aufgabe bei diesem hübschen Modell besteht in der Verglasung mit dünner
Folie, die sechs Mal genau passend geschnitten und eingeklebt werden muss. Für diesen
Bastelspaß darf getrost ein ganzer Abend einkalkuliert werden.
Die Bilder diese Seite zeigen gut, dass im Maßstab 1:22,5 zwar alles schön
groß ist, dafür aber auch einigen Mehraufwand bedeutet. Die Münze neben der Laterne auf dem dritten
Bild beweist obendrein, dass „groß” immer noch ein sehr relativer Begriff ist.
Hier folgt ein weiteres Beispiel dafür, was sich mit Hilfe der Ätztechnik so alles bauen lässt.
Der abgebildete, klappbare Gartenstuhl hat zwar ein konkretes Vorbild, wurde aber leider beim
ersten (hier gezeigten) Muster falsch gebaut. Normaler Weise haben die Querstreben unten zwei
Doppel–Kröpfungen, sodass der innere Teil etwas höher steht als die Anschlüsse zu den senkrechten Streben.
Das ändert jedoch nichts daran, dass er wie das Original klappbar ist. Die Gelenkstange
aus 0,5 mm–Draht wurde dafür nur an den äußeren Streben verlötet.
Das zweite Bild zeigt den Gartenstuhl im aufgeklappten Zustand.
Damit diese Seite nicht zu Metall–lastig wird, folgt hier noch ein garantiert blechfreier Basteltipp
.
Die letzten Bilder dieser Seite erklären ganz gut, wie die Sitzbank gebaut wurde.
Die Nachbildung der im Original gusseisernen Beine entstand mit Polystyrol, das schwarz gespritzt
wurde. Die Echtholz–Leisten sind nur aufgeklebt und verstiftet. Oops - da hat sich ja heimlich doch ein wenig Metall
eingeschlichen….