Ulkige Überschrift? Durchaus nicht! Geeignet wäre auch „Max 25 km/h”
gewesen. Beides trifft die Sache ganz gut, denn erstens besteht Suchtgefahr, zweitens geht es gemächlich zu.
Hier ist die Rede vom sozialen Aspekt beim Modellbahn–Hobby. Der sollte nicht unterschätzt werden. Zuweilen ist
die Gartenbahn ein willkommer Anlass für ein zwangloses Treffen unter Freunden und Bekannten, bei dem es einen regen Meinungsaustausch gibt.
Anders als bei der Seite zu Richard's Gartenbahn gibt es hier einige
schöne Modelle im Maßstab 1:22,5 zu sehen.
Abschnitte dieser Seite:
[ ± ]. Die 99 633 auf großer Fahrt.
Es ist wie bei so vielen anderen Dingen: Eine Gartenbahn kann mit mehr oder weniger Aufwand gebaut werden. Bei der wunderbaren, hier gezeigten
Anlage war es „weniger”. Die Trassen wurden lediglich gerodet, beschottert und dann die Gleise mit dem Schotter verfestigt.
Hier und da steht - eher symbolisch - ein Bahnhof, ein Lokschuppen oder ein Sägewerk. Das genügt völlig, um der Fantasie der Betrachter
den nötigen „Schubs” zu geben.
Da die Anlage nur mit Echtdampfloks, im Akkubetrieb oder mit Live–Diesel befahren wird, braucht es
weder eine mühsame Schienenreinigung noch die Pflege elektrischer Verbindungen. Eine kurze Streckenbegehung zur Entfernung vorwitziger
Pflänzchen oder verirrter Schotterstückchen bei den Weichenzungen genügt, bevor ein Fahrtag beginnen kann.
Der Gleisplan ist bewußt einfach gehalten, bietet jedoch alle Möglichkeiten für einen regen Betrieb. Es gibt ein Gleisdreieck mit drei
einfachen Bahnhöfen an den Enden der anschließenden Strecken sowie einen Kreuzungsbahnhof mit dem Gleisanschluss für das Sägewerk.
Die Strecken sind relativ lang, es gibt „beachtliche” Steigungen, und der kleinste verbaute Radius ist R3. Die meisten Gleisbögen
der Schmalspur–Bahn sind jedoch weit großzügiger.
[ ± ].
Was ist hier spannender? Die Vorbereitung der Dampfloks oder das Gespräch?
So ein Fahrtag mit Freunden und Hobbykollegen ist eine gemütliche Angelegenheit. Sofort kommt die Analogie zu einer verschlafenen
Nebenbahn in den Sinn. Es gibt ja keine Eile.
Nach und nach treffen die Gäste mit oder ohne Fahrzeuge ein. Es wird ein bisschen geplauscht - nicht zuletzt über die neuesten
Ereignisse in der Modellbahn– und Museumbahn–Szene. Vater und Tochter, meist ohne Fahrzeuge zu Besuch, begehen die Strecke.
Nach und nach werden die Modelle aufgegleist und die Züge zusammen gestellt.
[ ± ]. Großer Bahnhof? Nicht wirklich!
Loks und Wagen nach Vorbildern aus Württemberg oder von Waldbahnen, einfache Einsteiger–Loks und aufwändige Konstruktionen sind
dann gleichzeitig zu sehen. Nur in einem Punkt geht es streng zu: Am Zugende muss stets eine weiß–rote
Zugschluss–Scheibe angebracht sein. Die Züge fahren wie beim Vorbild schön langsam.
Dadurch ergeben sich respektabel lange Fahrtzeiten.
Modelle nach Vorbildern aus Württemberg oder von Waldbahnen, einfache Einsteiger–Loks und aufwändige Konstruktionen sind
dann gleichzeitig zu sehen. Kurzum, hier geht es tolerant und nicht dogmatisch zu.
[ ± ]. Bim? Bam!
Am späten Mittag oder frühen Nachmittag setzen sich Gastgeber und Besucher zum Essen zusammen, zuweilen vom Grill, manchmal aus der Küche. Die Sonne
scheint vom Himmel, die Stimmung ist prächtig (selbst wenn es 'mal eine technische Panne gibt). Beim Essen wird erzählt und gelacht. Gelegentlich
gibt der Gastgeber durch Betätigung seines lauten Läutewerks den Nachbarn im weiten Umkreis zu verstehen, dass die Eisenbahn in Betrieb ist.
Nach dem Abräumen geht's zurück an die Funkfernsteuerungen, Regler und Kupplungen.
Schnell, nur allzu schnell verfliegt so ein schöner Tag, und schon heißt es im frühen Abendlicht, die letzte Runde einzuläuten - natürlich nicht
bei den Getränken, sondern beim Heizen der Modelle. Das dritte Foto dieses Abschnitts zeigt, was für wundervolle Eindrücke dabei entstehen können.
Ein letztes Wort noch: Wenn Sie Gelegenheit haben sollten, Ihre Kinder zu so einer Veranstaltung mitzunehmen - tun Sie es!
Die Tochter des Verfassers, selbst engagierte Modellbahnerin, betont denn auch in der Rückschau: „Das Beste: zuschauen, selbst fahren und die Gespräche!
”.