Hinweis: Diese Bauanleitung wendet sich an Eltern mit etwas Elektronik–
und Bastel–Erfahrung. Das Ergebnis ist ein preiswertes, funktionsfähiges und beleuchtetes
Form–Hauptsignal für Handbetrieb. Der Umbau ist bei Weitem nicht so schwierig, wie es diese lange Seite vermuten lässt.
Von Fremde Seite
Playmobil®
war mit der Artikelnummer 4394 ein unbeleuchtetes Spielzeug–Formsignal
erhältlich. Es fiel inzwischen aus dem Angebot heraus. Alle Ersatzteile sind jedoch noch lieferbar (Stand: 2009).
Das Signal ist unbeleuchtet und hat natürlich keine elektrische Funktion - die würde bei der Funksteuerung
des RC–Train auch wenig Sinn machen.
Der rot–weiße Flügel kann mit einem kleinen Hebel unten am Mast umgestellt werden.
Eine Abbildung des Originals fand sich früher sich auf der Katalog–Seite von
Playmobil® zum Fremde Seite
Thema „Verkehr”.
Es weicht jedoch bis auf die Lichtblende und die Laterne kaum vom hier gezeigten Modell ab.
Das kleine Signal eignet sich ganz hervorragend für mobile Spielbahnen, die immer wieder neu aufgebaut werden.
Hier wird beschrieben, wie es sich mit einer Handvoll elektrischer und elektronischer Bauteile
sowie etwas bastlerischem Geschick so umbauen lässt, dass damit Gleise stromlos geschaltet werden können.
Und es bekommt natürlich auch ein Signallicht, das seinen Strom direkt aus den Schienen bezieht.
Die Playmobil®–Spielbahn
ist in der Größe kompatibel zur LGB®.
Im Vorbild–Teil finden Sie zum Vergleich auch die Zeichnung von einem originalen
Form–Hauptsignal.
Abschnitte dieser Seite:
Elektrische und elektronische Bauteile sowie die für den analog–Betrieb benötigte
6V–Glühlampe erhalten Sie zum Beispiel bei Fremde Seite
Conrad.
Hinweise zu grundsätzlichen Verfahren finden Sie im Modellbau–Bereich,
so zum Beispiel zum Löten, Kleben
oder allgemein Teile anfertigen.
Bei der Elektrik und Elektronik wird der Aufbau elektronischer Festspannungs–Regler
beschrieben. Das Wesentliche ist jedoch unten, angepasst an diese Aufgabe, wiederholt. Den Festspannungs–Regler
benötigen Sie nur, wenn die Spielbahn analog betrieben wird. Da bei digitalen Bahnen stets die volle Versorgungsspannung
am Gleis liegt, wird hier nur eine passende Glühlampe mit Fassung gebraucht (die Lampe mit mindestens 18 bis 24 Volt Nennspannung).
Auf den Bildern ist es nicht zu erkennen: Der Mast des Signals ist nur in den Sockel gesteckt und kann daher
zu Bastelzwecken abgezogen werden. Das vereinfacht die Handhabung. Später sollte er allerdings fest
eingeklebt werden. Der Signalflügel lässt sich von den Rastnasen des Dorns abclipsen. Drücken Sie diese
dazu mit einer Flachzange ein wenig zusammen, dann lässt sich der Flügel leicht vom Schaft abziehen.
Der Mittelpunkt der „Gläser” der anzufertigenden Blende sollte rund
20 mm vom Drehpunkt des Signalflügels entfernt sein.
Die Breite der Blende beträgt etwa 12 mm. Die
Bohrungen beziehungsweise Löcher für die „Gläser” sollten einen Durchmesser von fünf bis sechs Millimeter haben.
Die Blende wird entsprechend der Skizze aus 1,5 mm
starkem Polystyrol ausgesägt und mit Kunststoff–Kleber an den Flügel geklebt. Nach der
Lackierung in grauer Farbe (und deren Trockung!) können die farbigen Kunststoff–Folien
hinter die Bohrungen geklebt werden. Wenn Sie dafür Sekundenkleber verwenden: Der sollte
sparsamst dosiert werden, sonst gibt es weiße Nebel auf den Scheiben.
Sehr gut geeignete Kunststoff–Folien gibt es im Zeichenbedarf. Die haben allerdings einen
Nachteil: Sie sind nur in größeren Bögen lieferbar und relativ teuer. Gegen Einsendung eines frankierten und
adressierten Rückumschlags sendet der Verlag zwei passende Schnipsel zu. Dazu müssen Sie noch über
diesen Link eine E–Mail senden
(damit wir wissen, dass Sie auch zu unseren Lesern gehören
).
Der erste Plan zeigt die Einzelteile der Laterne. Sie werden aus Polystyrol–Resten gebaut.
Der Seitenwände des Kastens überlappen die Vorder– und Rückwand mit dem großen
beziehungsweise kleinen Loch. Achtung: Die Bohrungen sind nicht in mittlerer Höhe, sondern
etwa 9 mm vom Boden entfernt! Die zweite Skizze zeigt die montierte Laterne.
Der eingeschriebene Boden ist dicker, damit die Lampenfassung darin besser Halt findet. Auf das
Oberteil kann noch eine Schlot–Imitation aus einem Stück Rundmaterial geklebt werden.
Tipps: Arbeiten Sie die Öffnung für die Lampenfassung nach und nach auf, bis die Fassung leicht klemmend
hinein passt. Bevor Sie das letzte Teil des Kasten ankleben, sollten Sie das Innere glänzend weiß oder Aluminium–farben streichen.
Die Skizze unterhalb des Fotos zeigt die zwei Teile des Laternen–Halters, der später in die Nut des Mastes eingeklebt wird.
Nach der Montage von Laterne und Halter werden diese Teile miteinander verklebt.
Die „Baugruppe” muss dann vor der Anbringung noch schwarz lackiert werden.
Bohren Sie in den Sockel in der hinteren, rechten Ecke des Steckplatzes für den
Mast ein Loch. Das muss so groß sein, dass dort bequem zwei dünne Kabel hindurch passen.
Vom hinteren Rand muss das Loch etwa 2,5 mm entfernt sein.
Bei temporär aufgebauten und analog betriebenen Bahnen ist es immer ein wenig problematisch, Gleisabschnitte
stromlos zu schalten. Da werden Stellpulte, Trenngleise oder Isolier–Schienenverbinder benötigt -
und mehrere Kabel. Mit dieser Erweiterung des Signals sparen Sie sich zumindest das Stellpult oder den Schalter.
Zunächst wird der Stellhebel vom seiner Halterung am Mast abgenommen. Drücken
Sie dazu wieder die Rastnasen des Lagerdorns mit einer Zange zusammen.
Dann wird 9 mm von der Mitte der Lagerbohrung entfernt ein Loch in den
Stellhebel gebohrt (siehe erstes Foto). 1,5 mm sind ein geeigneter
Durchmesser. Senken Sie anschließend beide Seiten mit einem etwas größeren Bohrer von Hand an.
Die nächste 1,5 mm–Bohrung erfolgt in
3 mm Entfernung zum Steckplatz für den Mast und bündig mit dessen Rückseite.
Biegen Sie nun aus 1 mm starkem Messingdraht die
zusätzliche Stellstange. Diese muss nach unten hin von der oberen Kröpfung gerade so
lang sein, dass sie bei oberer Stellung des Hebels nicht auf dem Sockel heraus fallen
kann, also etwa 32 mm.
Fräsen Sie nun von unten mit der Kleinbohrmaschine eine Ecke des Steckplatzes für
den Mast weg (siehe zweites Foto). Die Aussparung wird für den Wippenschalter benötigt.
Auf die Seitenwand des Sockels wird innen ein Abstandshalter geklebt. Hier kamen zwei Streifen
Polystyrol mit 3 mm Dicke zum Einsatz.
Der folgende Schritt erfordert ein wenig Feingefühl. Der Mikro–Wippenschalter (zum Beispiel
Fremde Seite
Conrad 70 40 75) muss (eventuell leicht schräg) so auf den
Abstandshalter geklebt werden, dass die Wippe in beide Richtungen durchschalten
kann und der Stellweg des Signals nicht eingeschränkt wird.
Stecken Sie die Teile für diesen Schritt provisorisch zusammen (einschließlich des Signalflügels
und des langen Stelldrahts, denn die Anschlag–Begrenzung ist am Flügel).
Das Foto zeigt den am Gleis angeclipsten Signal–Sockel. Für die Halterung werden zwei Teile aus
2 bis 3 mm starkem Kunststoff benötigt. Außerdem müssen zwei Schlitze
in die dem Gleis zugewandte Seitenwand des Sockels eingesägt und –gefeilt werden.
Erschrecken Sie nicht über die krummen Maße in der Skizze - so genau muss es nun auch wieder
nicht sein. Wichtig ist nur, dass die Aussparungen in den Rastnasen bequem unter die Schienen und die darunter liegenden Kunststoff–Laschen der
LGB®–Gleise passen, und dass der Abstand zwischen Sockel und Schwellen nicht zu klein wird.
Wenn Nasen und Nuten angefertigt wurden, kleben Sie die Teile ein und justieren das Ganze am Besten direkt
am Gleis. Der innere Abstand der Rastnasen sollte etwa 34 mm betragen.
Achtung: Wenn Sie das Signal auch innen an gebogenen Gleisen des Radius' 1 anbringen
möchten, darf dieses Maß nicht überschritten werden!
Beim Muster wurde darauf verzichtet, dann dürfen es auch 36mm sein. Damit passt der Anschluss in allen anderen Fällen.
Die Kunststoff–Schwellen der LGB®–Gleise
sind untereinander unterhalb der Schienen über schmale Kunststoff–Streifen verbunden.
Das ist in diesem Fall günstig, denn so ergibt sich ein guter Punkt, um den Fahrstrom abzugreifen.
Dazu werden zwei Blechstreifen mit Schrauben und Muttern M3 an der dem
Gleis zugewandten Seite des Signalsockels angebracht. Diese müssen innerhalb der
Rastnasen möglichst nahe bei diesen liegen und sollten eine Breite von etwa 5 bis
8 mm haben. Die Streifen wurden in diesem Beispiel
aus 0,4 mm starkem Neusilber–Blech ausgeschnitten -
Messing tut es aber genau so gut. Wichtig ist nur, dass es nicht zu weich ist.
Der Streifen für die näher beim Signal liegende Schiene wird so angebracht, dass er
hinter der Verschraubung genau waagerecht in Höhe der Schienenunterkante dorthin
führt. Das ist auf dem Foto des letzten Abschnitts gut zu erkennen.
Der andere Streifen zweigt wesentlich tiefer in die Waagerechte ab. Er muss zunächst
unter der näheren Schiene hindurch geführt werden. Dann ist er nach oben abgekröpft,
um nach etwa 7 mm flach weiter zu führen. Das ist nun wieder auf dem Foto dieses Abschnitts gut zu sehen.
Unterhalb der Streifen muss in der Sockelwand eine Aussparung für die Drähte angefertigt werden,
die später den Strom ins Gehäuse führen. Und wichtig ist noch, dass die Zunge für die entferntere
Schiene so lang sein muss, dass sie vor der kurzen Zunge bei der Schiene ankommt.
… geht mit etwas Übung leicht von der Hand.
Legen Sie das Signal am Gleis an. Die erste Berührung findet bei der langen Kontaktzunge
statt. Drücken Sie die äußere Schiene ein wenig mit der Hand vom Signal weg und
führen Sie die Zunge zwischen Schiene und Kunststoff–Lasche ein, bis auch die kurze Lasche bei der näheren Schiene angekommen ist.
Fassen Sie nun mit einem Finger unter die kurze Lasche und schieben Sie diese
ebenfalls zwischen Schiene und Kunststoff–Verbindung. Dabei müssen die Rastnasen am Sockel
unter die Schienen gedrückt werden. Wenn Sie weiter drücken, macht es plötzlich „Klick” und das Signal hängt sicher am Gleis.
Die Demontage ist noch einfacher. Heben Sie das Gleis ein wenig hoch. Dann wird
der Signalsockel leicht nach unten gedrückt und einfach abgezogen.
Je nach gewählter Ausführung müssen nun am Sockel noch die Bohrungen für
die Anschlussbuchsen angebracht werden. Dieser Schritt entfällt, wenn Sie das Signal
nur beleuchten, aber nicht mit Schaltfunktion versehen wollen.
Wenn Sie den Schalter einbauen, benötigen Sie für dessen Ausgänge zwei oder drei Buchsen, die
am besten an der dem Gleis abgewandten Seitenwand des Sockels angebracht werden. Für Buchsen,
die für 2,6 mm–Bananenstecker ausgelegt
sind, werden Bohrungen mit 5 mm Durchmesser benötigt.
Zwei weitere Buchsen sollten Sie für die Stromeinspeisung beziehungsweise –entnahme vorsehen.
Auf den Fotos sind diese vor und hinter dem Signal nahe beim Gleis mit weißen Kappen zu erkennen.
Ob Sie wie in diesem Beispiel die Klebefolien entfernen und das gesamte Signal -
also Sockel, Mast und Flügel - neu lackieren oder es im Originalzustand belassen,
ist Ihre Entscheidung. Die Bilder auf dieser Seite zeigen die erste Variante.
Dafür müssen Sie zunächst einmal alles soweit möglich zerlegen. Reißen Sie sich dann
mit einem Dreikantschaber oder Bastelmesser kleine Ritze an den Trennlinien der rot–weißen
Streifen an, damit die Farbtrennung mit dem Pinsel später leichter fällt.
Dann werden die entfetteten Teile zunächst grau grundiert
(der Signalflügel weiß), um dann mit dem Pinsel nachbehandelt zu werden.
Kleben Sie die lackierte Laterne vorher an. Führen Sie die Kabel in der
Mastnut nach unten durch die Sockelbohrung und sichern sie diese alle paar Zentimeter mit einem
Tröpfchen Sekundenkleber. Kleben Sie dann die Laterne so gut wie möglich mit Kreppklebeband ab,
bevor sie grau spritzen. Bei einer Pinsel–Lackierung entfällt dieser Schritt. Achtung:
Lassen Sie oben bei der Lampenfassung eine kleine Kabelschlaufe nach der letzten Klebung frei
stehen, damit die Fassung für einen Glühlampen–Wechsel noch heraus gezogen werden kann!
Wenn Sie das Signal für digital betriebene Bahnen verwenden
möchten, werden die Anschlussbuchsen vorne und hinten am Sockel mit den Kontaktzungen
verbunden. Ebenfalls dort wird je ein Pol der Glühlampe angeschlossen. Achten Sie auf
eine hinreichende Nennspannung oder benützen Sie einen passenden Vorwiderstand.
Etwas mehr Arbeit macht der Aufbau einer 6 Volt–Festspannungs–Regelung
für analog betriebene Bahnen. Sie hat den Vorteil, dass die Lampe schon
früh hell leuchtet. Die Abbildung zeigt einen positiven Festspannungsregler. Der linke
Anschluss (in) ist der Eingang, der mittlere
(adj) der Steueranschluss und der rechte (out) der Ausgang.
Der Schaltplan (zweites Bild des Abschnitts) zeigt den gesamten Schaltplan und die nötigen Bauteile.
Links bilden vier Standard–Dioden einen Brückengleichrichter. Dahinter wird über einen
Elektrolyt–Kondensator (Elko) die eintreffende Spannung geglättet. Achten Sie bei Dioden und
Elkos auf die richtige Polung! Zwischen Steuereingang und Ausgang des Festspannungsreglers
liegt ein kleiner Kondensator, der Störeinflüsse mildert. Ein Elko am Ausgang glättet die
Ausgangsspannung. Wenn Sie diesen sehr groß machen, wird die Lampe auch nach dem Abschalten der Fahrspannung noch kurz weiter leuchten.
Auf dem Foto des letzten Abschnitts ist die freifliegende Anordnung der Bauteile zu sehen.
Die Elkos wurden einfach mit etwas Klebstoff befestigt.
Die Verbindungen wurden mit offenem Kupferdraht hergestellt. Achten Sie bitte darauf, dass es keine
Kurzschlüsse geben kann, oder benutzen Sie isolierten Draht. Der 6 Volt–Ausgang des Reglers
wurde an zwei zusätzliche Buchsen angeschlossen. Darüber könnte beispielsweise ein Vorsignal beleuchtet
werden. Die letzten drei Leitungen führen vom Mikro–Wippenschalter zu den entsprechenden Buchsen.
Die Schaltung funktioniert mit praktisch jeder Art der Fahrstrom–Versorgung: analog, analog mit Impulsbreiten–Modulation oder digital.
Geübtere Bastler werden wenig Probleme mit so einem Umbau haben. Der Mühe Lohn sind nicht nur leuchtende
Kinderaugen, sondern auch ein leuchtendes Signal, das seine Vorteile besonders bei mehreren Kindern ausspielt.
Eine „Erbse” bedient das Signal, die andere ist der Lokführer (oder die Lokführerin). Und kommen noch
ein Bahnübergang und ein Auto hinzu, ist eine halbe Stunde Spielspaß für drei allemal garantiert.
Dazu ist der Einbau einer Trennstelle im Gleis gar nicht einmal nötig. Es genügt,
wenn ein Kind das Signal stellt und das andere den Fahrtregler bedient.
Spieltipp: Anders als beim Vorbild kann dem Straßenverkehr bei
vorhandenem Bahnübergang durchaus auch einmal die Vorfahrt gewährt werden. Dann
muss das Signal für den Zug eben vor Öffnen der Schranke auf HP0
(Halt) gestellt werden. So kommen mehrere Kinder abwechselnd an die Reihe.