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Modellbahn: Gleise

LGB®–Weiche mit Z–Scheibe als Weichensignal

Als der Verfasser im Jahr 2000 mit der Modelleisenbahn im Maßstab 1:22,5 begann, wurde zunächst ein Kontingent gebrauchter Dinge gekauft. Darunter befanden sich auch zwei Weichen R1 (600 mm).

Diese erwiesen sich alsbald als „Sorgenkinder”. Gegen die Herzstückspitze geschobene, leichte Wagen entgleisten gern, und der Handantrieb hatte nur unzureichende Stell– und Haltekraft.

Daher wurde bei diesen Weichen beiden Übeln gleichzeitig zu Leibe gerückt: sie erhielten je einen Stellbock, ein bayerisches Weichensignal („Z–Scheibe”) sowie eine bewegliche Herzstückspitze wie hochmoderne Schnellfahrweichen. Das wiederum machte eine Polarisation der Herzstücke erforderlich. Diese Bastelarbeit wird hier beschrieben.

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Stellbock und Weichensignal

Die selbst gebauten Handantriebe werden ebenso wie die von LGB an den Schwellen der Weiche angeschraubt. Die Verlängerung der Stellschwellen besteht hier aus echtem Holz. Das Querstück lässt sich gut begründen: Es soll verhindern, dass Schotter die Stellstange verklemmen kann.

Bei den Großbildansichten ist gut zu erkennen, dass der Stellhebel mit einer Stange auf einen Umlenkhebel am Schaft der drehbaren Z–Scheibe angreift. Diese hat ihren Namen von der Kröpfung, die bei Sicht von oben etwa einem „Z” entspricht, wenn auch mit rechten Winkeln.

Vom Schaft des Signals führt eine weitere Stellstange zu dem Originalteil der LGB–Weiche, wo ein aus Messing gefertigter Halter eingeclipst werden kann. Daher kann der Eigenbau–Antrieb jederzeit auch an einer anderen Weiche angebracht oder durch einen Elektroantrieb ersetzt werden.

Bei einem Nachbau sollten Sie auf genug Abstand von Stellbock und Signal sowie zwischen diesen beiden achten. Bei der hier gezeigten Ausführung sind beide Maße grenzwertig knapp ausgefallen.

Selbstverständlich passt der Antrieb wie hier gezeigt auch an die Weichen des Radius' 3 oder 5 - dieser Bastelvorschlag ist also ganz unabhängig von den hier gezeigten „Gleisknicken” ( zwinker ) (siehe: LGB–Gleisgeometrie).

 

Die Übertotpunkt–Mechanik

Wie eingangs erwähnt, vermochte die Haltekraft der originalen Handantriebe von LGB nicht so wirklich zu überzeugen. Auch eine wiederholte Justierung der zuständigen Feder brachte keine echte Abhilfe.

Daher erhielten beide Antriebe hier selbst gebaute Übertotpunkt–Mechaniken für die Verriegelung der Weichenzungen. Diese wurden nach zwei verschiedenen Methoden hergestellt.

Bei der im ersten Abschnitt gezeigten Rechtsweiche ist unter der Schwelle mit dem Signal eine Aussparung. Dort ist am Ende des drehbaren Schafts des Signals ein Hebel angebracht, an dem wiederum eine Zugfeder zieht. Der Hebel ist ganz gut zu sehen. Die Feder zieht Richtung Stellbock. Da das Lagerauge des Hebels in den Ruhelagen näher beim Stellbock liegt, bedarf es „einiger Kraft”, um die Weiche umzustellen (genau genommen: das Signal).

Diese Lösung hat den Nachteil, dass es bei eingeschotterten Weichen leicht geschehen kann, dass ein Schottersteinchen den Hebel verklemmt, und den Vorteil, dass sie recht unauffällig ist.

Bei der hier gezeigten Linksweiche wurde ein anderes, deutlich auffälligeres Prinzip benutzt. Da drückt eine recht kräftige, abgekantete und an der Schwelle befestigte Blattfeder auf den kurzen Hebelteil unten am Stellhebel (siehe Fotos).

Das ist natürlich nicht ganz so „schick” - dafür ist es weit sicherer im Betrieb, und mit Schotterkörnern gibt es auch keine Probleme.

 

Die bewegliche Herzstückspitze

Stellbock und Stellstangen an einer Weiche, von oben gesehen.
[ ± ].

In diesem Abschnitt wird erklärt, wie die in der Einleitung erwähnten, beweglichen Herzstückspitzen angesteuert werden.

Auf dem ersten Bild des Abschnitts sehen Sie eine Weiche mit abgenommenem Schutzblech. Von der Verbindung der Weichenzungen führt ein Stelldraht zu einem 90°–Umlenkhebel, der diesmal versteckt angebracht ist.

Am anderen Ende des Hebels ist eine Zug– oder Schubstange angebracht, die auf einen ebensolchen Umlenkhebel am Drehpunkt der beweglichen Herzstückspitze endet. Diese wurde aus 3 mm starkem Messing angefertigt. Ihre senkrechte Achse läuft durch das eigentliche Herzstück in einem Messingrohr zur Unterseite.

Die brünierte, bewegliche Herzstückspitze in beiden Stellungen.
[ ± ]. Die LGB®–Weiche in beiden Stellungen.

Das zweite Foto des Abschnitts beweist, dass diese Lösung mit der brünierten Spitze recht unauffällig ist - der Unterschied zwischen den Bildhälften ist aus normalem Betrachtungsabstand kaum zu erkennen.

Umso deutlicher ist jedoch der Gewinn in der Betriebstauglichkeit: Entgleisungen sind damit nämlich praktisch ausgeschlossen.

 
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