Schon zur Zeit der „Deutsche Reichsbahn” (alt) wurde klar, dass der Betrieb bei Nebenbahnen mit geringem Verkehrsaufkommen
mit Triebwagen rentabler und einfacher sei als mit Dampflok–bespannten Zügen. Der hier vorgestellte Schlepptriebwagen T 33 wurde
am 7. Mai 1934 in der typischen Bauart „Wismar” mit der Nummer 20233 für die Kleinbahn Bremen-Tarmstedt (KBT) geliefert.
Nach einem wechselvollen Leben und allerlei Umbauten landete er 1985 als eines der ersten Fahrzeuge bei der HMB
(Härtsfeld–Museumsbahn).
Der Schienenbus mit zwei zweiachsigen Drehgestellen erhielt 2002 seine erneute Zulassung für die Personenbeförderung und
versieht seitdem seinen Dienst bei der württembergischen Schmalspurbahn.
Abschnitte dieser Seite:
[ ± ]. T 33 von vorn gesehen.
1956 kamen der VT 3 und der VT 1 von der KBT zur Linie
Aalen - Neresheim - Dilligen, wo der T 33 erstmalig umgebaut wurde. An Stelle der Motore von Klöckner-Humboldt-Deutz erhielten er
und der Zwilling Büssing NAG-S11 Motore mit 170 PS. Die Schienenbusse firmierten nun als Wüna T33
(VT 1) und Wüna T32 (VT 3). Die Umbauten zogen sich laut anderen Quellen von 1960 bis 1964 hin - damit sind allerdings wohl
die Karosseriearbeiten gemeint. Der T 32 war länger als der T 33 und hatte eine andere Antriebskonstruktion mit einem Motor
zwischen den Drehgestellen, wobei die inneren Achsen der Drehgestelle angetrieben wurden. Der alte Motor des T 33 ruhte auf einem
der Drehgestelle und trieb dessen Achsen an, das andere Drehgestell hatte nur Laufachsen.
1960 wurde der ursprüngliche Aufbau abgewrackt, und die Firma Auwärter in Stuttgart fertigte ab 1961 einen komplett neuen, modern eingerichteten
Aufbau (vergleiche zweites Bild des Abschnitts). Nach dem Einbau des neuen Unterflur–Antriebs wurde der Triebwagen ab 1964 wieder eingesetzt.
Nach der Stilllegung der Härtsfeldbahn kam der Triebwagen am 6. Juni 1973 zur WEG–Nebenbahn Amstetten - Laichingen, wo er
am 14. Oktober 1974 außer Betrieb genommen wurde. Noch bevor diese Bahn ebenfalls stillgelegt wurde, fand der T 33 1984 beim Freundeskreis „Schättere”
(das ist der Spitzname der Härtsfeldbahn) in Aalen-Unterkochen eine neue Heimat. Das war jedoch nur ein kurzes Gastspiel.
Am 23. Januar 1985 wurde der Verein „Härtsfeld–Museumsbahn” gegründet und erhielt im selben Jahr den typischen Schienenbus.
Das Triebdrehgestell war 1967 ausgetauscht worden. Dabei gab es wohl es eine kleine bürokratische Panne, denn diese Maßnahme wurde nie
offiziell abgenommen. Daher erhielt das Fahrzeug 1997 nach der Aufarbeitung zunächst nur eine Zulassung für den Bauzugdienst und erst
2002 die begehrte Zulassung für die Personenbeförderung. Der Motor war inzwischen erneut ersetzt worden, diesmal durch einen
Büssing U 11 mit 180 PS. Die Härtsfeld–Museumsbahn baute später einen U 11 D
mit 210 PS ein.
[ ± ]. Blick auf einen Führerstand.
Der Wagenkasten des Triebwagens ist 10.500 mm lang und beachtliche
2,8 m breit. Die Länge über Puffer (LüP) beträgt 11.700 mm
und der Fußboden liegt genau 1 m über der Schienenoberkante.
Der Drehzapfenabstand der Drehgestelle mit jeweils 1.600 mm Achsstand beträgt
6.200 mm. Der Durchmesser der Räder entspricht mit 750 mm
der typischen Höhe des Mittelpuffers.
Das Leergewicht beträgt 15,8 und das Dienstgewicht (betankt) 18,7 t. Die Höchstgeschwindigkeit
ist 40 km/h - bei der HMB darf er jedoch nur
25 km/h schnell fahren.
Quellangaben:
[ ± ]. T33 im Rangierbetrieb.
Zur Freude der Modellbahner bietet Dieter Schiede ein ausgezeichnetes (fremde Seite)
Modell des Triebwagens im Maßstab 1:22,5
mit einem Stahlblech–Aufbau an. Das zweite Foto des Abschnitts zeigt den Triebwagen mit einem aufgebockten Magnus–Güterwagen auf dem ebenso gelungenen
Modell des Viadukts von Unterkochen, der berühmten Brücke der Härtsfeldbahn.
Das Bild wurde bei einer der Veranstaltungen zum Tag des offenen Denkmals in Dischingen aufgenommen,
wo alljährlich am zweiten Sonntag im September eine Modellbahn–Schauanlage aufgebaut wird. Ein passender Beiwagen ist ebenfalls erhältlich.
Diese Modelle haben zwar ihren Preis, sind diesen jedoch allemal wert und machen im praktischen Betrieb richtig Spaß, vor allem,
wenn ein guter Sounddecoder eingebaut ist.