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Vorbild: Wagen

Güterwagen: Typen und Bezeichnungen

Hier werden die „Gattungen” von Güterwagen der Link zum Glossar DRG (nur kurz) behandelt. Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im ersten Güterwagen–Buch von Stefan Carstens (siehe Verweise weiter unten) oder bei Fremde Seite Epoche II.

Es gibt eine eigene Seite zum Thema Beschriftung. Konstruktive Merkmale werden auf den folgenden Seiten und bei konkreten Bauprojekten von Güterwagen–Modellen behandelt.

Abschnitte dieser Seite:

 

Hauptgattungszeichen

Zur Beschreibung von Waggontypen wurden schon zur Länderbahnzeit (allerdings noch uneinheitliche) Buchstaben verwendet. Mit dem Zusammenschluss zur Deutschen Reichsbahn wurden diese "Hauptgattungszeichen" (ab 1921) wie vereinheitlicht. Neuere Gattungszeichen (zum Beispiel T) sind hier nicht aufgeführt. Eine Verdoppelung des Hauptgattungszeichens (GG) steht für vier– und mehrachsige Wagen. Hier folgt eine Tabelle der Hauptgattungszeichen.

HGZ Bedeutung
GGedeckte Güterwagen
HHolzwagen mit Drehschemeln
KKlappdeckelwagen für nässeempfindliche Schüttgüter
OOffene Güterwagen
ROffene Wagen mit Borden und Rungen
SSchienenwagen ohne Borde mit Rungen
VViehwagen, meist mit mehreren Böden und Lattenwänden
XArbeitswagen

Zur genaueren Bezeichnung bestimmter Typen wurde später die Jahreszahl des ersten Baujahrs verwendet („K06”). Das war aber keine besonders eindeutige Lösung, denn es gab durchaus verschiedene Wagen eines Typs mit dem selben, ersten Baujahr.

 

Nebengattungszeichen

Die nachfolgende Liste ist unvollständig und gibt nur die hier wichtigsten Nebengattungszeichen für Güterwagen bis 1937 wieder. Diese bezeichnen zusätzliche Eigenschaften der Wagen und werden im Unterschied zu den Hauptgattungszeichen in Kleinbuchstaben angegeben.

NGZ mit HGZ ab / bis Bedeutung
c O   nicht mehr als 15 t Ladegewicht, hohe Bordwände
e G ab 1928 mit elektrischer Heizung
f G, R ab 1928 für Fährboot-Verkehr
g O bis 1939 feste, hohe Gatterwände
h G, V   mit Dampfheizleitung
i G   mit Plattformen (und Stirnwandtüren)
k G   mit Kühleinrichtung
S, SS   verkürzte Ladelänge
l G bis 1937
ab 1937
mindestens 24  Ladefläche
mindestens 26  Ladefläche
SS bis 1928
ab 1928
über 18 m Ladelänge
über 15 m Ladelänge
m alle   2– und 3–Achser mit mehr als 15 t bzw. 20 t Ladegewicht
n alle bis 1928 Mit Luftbremse oder –leitung
o H bis 1939 nur paarweise verwendbar
X   Wände von mehr als 40 cm Höhe
p O bis 1939 Wände mind. 1,90 m, nicht kippbar, 15 t LG
V   Ohne Teilungsmöglichkeit für Ladefläche
r, s alle ab 1928 Tauschbare Radsätze für Übergang auf russische Breitspur
t G ab 1928 Stirnwandtüren (volle Breite)
K, KK ab 1933 Boden–Selbstentlader, nicht kippbar
O, OO, X   Boden–Selbstentlader
O, OO, X ab 1928 Boden–Selbstentlader, nicht kippbar
S, SS   Tieflader
v G bis 1939 Stirnwandtüren, Belüftung für Viehtransporte
O (1) 1,90 m hohe Wände, nicht kippbar
w alle   Ladegewicht weniger als 15 t, nicht kippbar
GG, OO ab 1928 Ladegewicht weniger als 30 t
SS   Ladegewicht weniger als 35 t

(1) galt bis 1928 und ab 1933. Dazwischen hingen die Wagen „in der Luft”. Das war wohl eine bürokratische Panne.

 

Gattungsbezirke

Zur genaueren Bezeichnung von Wagentypen wurde das Benennungssystem nach Gattungsbezirken eingeführt, bei dem Städtenamen bestimmte Bauarten kennzeichnen. Dies war keinerlei Verweis auf den Standort oder die zuständige Rbd.

Die Gattungsbezirke waren einigen Wandlungen unterworfen. Unten werden sie mit diesen Änderungen bis 1939 wiedergegeben. Die Startnummer (kleinste zu vergebende Wagennummer) war fast überall die 101, sodass diese Spalte redundant ist. Die höchste bekannte Wagennummer findet sich in der dritten Spalte. Auch die Spalten des Inkrafttretens oder Verfallens der Gattungsbezirke können gespart werden. Es gab folgende wenige Ausnahmen zu 1922, dem Regelbeginn, und 1951, dem Regelende.

  • Altona galt nur bis 1937 (fortan Hamburg).
  • Elberfeld galt nur bis 1930 (fortan Wuppertal).
  • Hamburg galt ab 1937 und ersetzte Altona.
  • Königsberg (Om) galt erst ab 1924.
  • Oldenburg galt nur bis 1935 (fortan Saarbrücken).
  • Saarbrücken galt ab 1935 und ersetzte Oldenburg.
  • Wuppertal galt ab 1930 und ersetzte Elberfeld.

Eine Besonderheit gilt noch für den Gattungsbezirk Trier: Er war 1922 ursprünglich für GG–Wagen geplant worden, wurde aber zwischen 1927 und 1935 mit Fährboot–Wagen besetzt.

 

Tabelle: Gattungsbezirke und höchste bekannte Nummern

In der letzten Spalte der Tabelle bedeuten:
A: Austausch–Bauart, L: Länderbahn–Bauart, N: Neubau, V: Verbands–Bauart.

G.-Bezirk Gattungen bis Nr. Bemerkungen
AltonaV 5386ab 1937 Hamburg
AugsburgS, Sm, Smr 5854 
BerlinGk, GGk, Gkw 2845 
BreslauOm 50000V
DresdenGl, GG, Glt, GGw 3874 
ElberfeldK 12395ab 1930 Wuppertal
ErfurtX, XX 48274 
EssenOm 54065V
FrankfurtO 50000L
HalleO 53839V
HamburgV 6233ehemals Altona
HannoverG 50000L
KarlsruheOw, G 45367Ow L, G ab 1938 (V)
KasselG 50000V
KölnSS, SSk, SSkw 10822 
KönigsbergOm 19879A
LudwigshafenOm 25314L
MagdeburgGw 38096L
MainzOt, Otm 1671 
MünchenG 60403V
MünsterOc 21942L
NürnbergO 24095V
OldenburgOO, OOt, KKt 225ab 1935 Saarbrücken
OppelnGs, Ghs, Gmhs, Glhs 29000N
RegensburgH 14609Fährbootwagen
SaarbrückenOOt, KKt 5000ehemals Oldenburg
SchwerinO 63093L (eiserne Wände)
StettinG 54829L
StuttgartR, Rms 35332 
TrierGf, Rf, Gkf 116siehe Anmerkung oben.
WuppertalK, Km 20008ehemals Elberfeld
WürzburgO, Ocp, Op 46941L
 
 
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