Teile für Modelle, die oft gebraucht werden oder in größeren Stückzahlen, lassen sich zuweilen im Lohnauftrag leichter
fertigen als beim Eigenbau von Hand.
Das Thema dieser Seite ist die Lasertechnik, mit der Teile aus Holz, Polystyrol und auch Metall geschnitten und
teils auch graviert werden können. Als Beispiel mögen Obst– und Gemüsekisten aus 0,5 mm
dickem Furnierholz dienen. Diese Materialstärke ist fast genau passend für eine Modellbahn im Maßstab 1:22,5.
Laserschnitt und Lasergravur sind jedoch auch durchaus geeignet, um zum Beispiel 4 mm
starkes Sperrholz zu bearbeiten. Damit lassen sich also auch Teile für Wagenkästen von Güter– und
Personenwagen anfertigen - und vor allem: beliebig oft und stets gleich.
Hier folgen Hinweise und Tipps zum Thema Vorlage, Möglichkeiten und Grenzen.
Abschnitte dieser Seite:
Die Vorlage für den Laserschnitt ist stets eine Vektorgrafik. Welche Formate da akzeptiert werden,
müssen Sie mit dem Anbieter klären. Die hier gezeigten Obst– und Gemüsekisten wurden von
Fremde Seite
Harald Brosch gelasert. Da werden CorelDraw–Dateien
und Dateien im dxf–Format akzeptiert. Die folgenden Informationen beziehen sich auf diesen Lieferanten.
Beim Lasern von Linien (Schnitt und dünne Gravur) fährt der Strahl genau in der Mitte der gezeichneten Linien.
Zeichnen Sie Ihre Vorlagen wie folgt:
Schnitt und schmale Gravur sind schnell, die flächige Gravur dauert länger.
Wichtig! Auch wenn die gezeichnete Linie sehr dünn ist, die Schnitt- und Gravurbreite
beträgt bei rot und gelb dennoch etwa 0,2 mm.
Beachten Sie bitte, dass der Laser die Linien in der Reihenfolge „abarbeitet”, in der
sie angelegt wurden. Es kann daher sinnvoll sein, zunächst einmal außerhalb der später geplanten
Fläche vorzuzeichnen und dann die Linien in der optimalen Reihenfolge auf die eigentliche
Nutzfläche zu duplizieren. In der Regel wird nach der benötigten Zeit abgerechnet.
Die auszuschneidenden Teile dürften nicht völlig lose sein, da sie sonst mit abgesaugt würden.
Daher müssen stets hinreichend breite, nur gravierte Stege stehen bleiben. Die Abbildung dieses
Abschnitts zeigt das. Achten Sie bei der schwarz hinterlegten Fläche auf die da besser sichtbaren,
gelben Linien, zum Beispiel bei dem Steg zwischen oberem und unterem Kistenbrett.
Die maximale Größe hängt vom verwendeten Laser ab.
Erkundigen Sie sich vorab und planen Sie Ihre Vorlage dementsprechend. Als Obergrenze für die Nutzfläche
dürfen etwa 50 × 70 cm angesehen werden.
In der Regel wird bei Holz als Werkstück die Faser parallel zur x–Achse liegen. Auch das sollten
Sie jedoch abklären - zumal das dann eine Rolle spielt, wenn die Holzmaserung wie in unserem Beispiel später noch sichtbar sein soll.
Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei dieser Technik nicht ohne Brandspuren abgeht -
schließlich werden die Holzteile gewissermaßen mit einer Flamme ausgeschnitten. Diese Spuren
sind jedoch gerade bei dünnem Material wegen der hohen Schnittgeschwindigkeit fast vernachlässigbar.
Meist genügt es schon, vorsichtig mit feinem Schleifpapier nachzuarbeiten, damit die Schmauchspuren kaum noch sichtbar sind.
Tipps: Wenn Sie Holzteile beizen möchten, müssen Sie das tun, bevor Sie diese miteinander
verkleben. Die Beize dringt an den Klebestellen nicht mehr in das Holz, sodass da helle Flecken bleiben würden.
Möchten Sie hingegen glatte Flächen wie Metall aus Holz nachbilden, sollten Sie die Teile vor der Montage
mit Schnellschleifgrund behandeln und schleifen - das geht oft besser als im montierten Zustand.
Der Schmelzpunkt von Polystyrol liegt erheblich viel niedriger als der von Messing.
Es wird je nach Typ schon ab 50 bis 70° C weich.
Dennoch sind Schnitt und Gravur auch mit der Lasertechnik möglich. Das ist natürlich ganz besonders
attraktiv, wenn beispielsweise Wagenkästen nachgebildet werden sollen, die im Original aus Blech waren.
Das mühselige Füllern und Schleifen der Holzoberflächen entfällt damit.
Auch andere Materialien kommen in Frage, so beispielsweise Architektur– oder Fotokarton.
Nicht Kupfer–haltige Metalle (Eisen, Aluminium) können auch geschnitten werden. Das dürfte
beim Eisenbahnmodellbau jedoch eher weniger interessant sein - es sei denn, Wagenkästen würden
hart gelötet oder gar verschweißt (was durchaus möglich ist, wie Dieter Schiede vielfach bewiesen hat).
Bei der überaus ehrenwerten und rührigen Fremde Seite
Laser Gang erhalten Sie übrigens etliche
Bausätze für Güter– und Personenwagen im Maßstab 1:22,5 - um günstige Preise.
Auf der verlinkten Seite sind etliche Fotos solcher Waggons zu sehen, darunter Rügenwagen und
Modelle nach Vorbildern der Harzer Schmalspurbahnen (HSB). Ferner finden sich auf weiteren Seiten bebilderte Bauanleitungen.
[ ± ].
Diese Kisten sind noch
in Handarbeit entstanden.
Die Lasertechnik eignet sich bei Modellbau und Modellbahn für viele Zwecke. Beispielsweise können so
preisgünstig Teile für Gebäude, Wagenkästen und viele andere Dinge angefertigt werden, bei denen es auf
Genauigkeit und / Wiederholbarheit (Stückzahlen) ankommt.
Wie beim Ätzen und Gießen ist auch hier die Absprache
mit dem Dienstleister im Vorfeld sehr wichtig.
Bei der Entwicklung Ihrer Vorlagen für komplexere Projekte sollten Sie sich unbedingt Zwischenstände separat
abspeichern. Achten Sie bitte auch darauf, dass die Linienstärken noch stimmen, wenn Sie die Zeichnungen einmal skalieren möchten.