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Modellbau: Teile anfertigen

Drehen und Fräsen

Neben Säge und Bohrmaschine dürfte eine Drehbank wohl zu den vielseitigsten Werkzeugen im Modellbau gehören - vor allem, wenn sie mit einer Vertikal–Einrichtung zur kleinen Werkzeug-Maschine aufgerüstet wurde.

Der einzige Nachteil kleiner Drehbänke: Sie sind zwar preiswert, aber eben nicht billig. Für engagierte Hobby–Bastler - besonders bei Modellbahnern - ist eine Anschaffung jedoch auf jeden Fall lohnend.

Die Hauptaufgabe von Drehbänken ist die Anfertigung von Körpern, deren Querschnitte an bestimmten Stellen oder insgesamt rund sind: Räder, Glocken, Schlote, Handräder, Griffstangenhalter, Buchsen, Lagerschalen, Knebel und vieles mehr. In Verbindung mit einem Maschinen–Schraubstock, einer Teilscheibe und einer Vertikal–Einrichtung lassen sich unzählige weitere geometrische Körper formen.

Für einen Grundkurs im Drehen ist hier leider kein Platz.

Vorab noch ein Hinweis: Wer Werkzeug–Maschinen benutzt, muss genau wissen, was er tut. Beachten Sie bitte unbedingt die Sicherheits–Ratschläge in den Anleitungen und der Literatur zum Thema.

Die Firma Fremde Seite Proxxon war so freundlich, die Wiedergabe einiger Firmenaufnahmen auf dieser Seite zu gestatten. Kataloge der Produkte von Proxxon erhalten Sie im Werkzeug–Fachhandel, bei gut sortierten Baumärkten und bei Fremde Seite Conrad.

Abschnitte dieser Seite:

 
 

Die Drehbank

Grüne Drehbank. [ ± ].
Foto: Proxxon.

Eine Drehbank (hier das Modell PD 230/E) ist auf der „Bett” genannten Grundplatte aufgebaut. An der linken Seite befindet sich die Antriebseinheit mit Motor, Schalter, Räder– oder Riemenkasten und der Seele. Das ist die Achse mit der Aufnahme für das Spannwerkzeug, beispielsweise ein Dreibacken–Futter.

Die vordere Gleitbahn des Betts hat die Form eines Prismas, die hintere ist glatt. Auf diesen Bahnen wird der längsverstellbare Schlitten geführt. Er wird über die Leitspindel mit dem Stellrad rechts bewegt. Der obere Teil - der Ober– oder Querschlitten - ist quer zur Längsachse der Maschine beweglich. Darauf befindet sich - wie hier im Bild - oft ein in der senkrechten Achse drehbarer, weiterer Längsschlitten, mit dem auch Kegel gedreht werden können.

Auf dem jeweils oberen Schlitten wird der Stahlhalter befestigt, der wiederum einen Drehstahl aufnimmt (siehe zweites Bild des Abschnitts). Die Drehstähle sollten aus Link zum Glossar HSS sein.

Rechts vom Schlitten kann der Reitstock auf dem Bett fixiert werden. Der Mittelpunkt seiner längs verschiebbaren Achse entspricht genau dem der Seele. An der Aufnahme - hier typisch in Mk1–Bauweise - kann eine kugelgelagerte Körnerspitze (Foto) oder ein Schnellspann-Futter für Bohrer angesetzt werden (siehe letztes Bild).

Die Leitspindel kann über ein Untersetzungs–Getriebe direkt vom Antrieb bewegt werden. Dadurch ergibt sich ein automatischer Vorschub.

 

Vertikal–Einrichtung und Zubehör

Vertikale Bohr– und Fräsvorrichtung.
[ ± ]. Foto: Proxxon.

Ein unbedingt nützliches Zubehör - vor allem für Modellbahner - ist eine Bohr– und Fräsvorrichtung wie die hier abgebildete PF 230 (Foto: Proxxon). Sie spielt ihre Stärken besonders in Verbindung mit einem Maschinenschraubstock und einem Teilapparat aus.

Auf dem Teilapparat, der waagerecht oder senkrecht auf dem Schlitten angebracht werden kann, wird normaler Weise das Dreibackenfutter befestigt. Die Teilscheibe sorgt dafür, dass das nun von Hand drehbare Futter bei bestimmten Grad–Stellungen einrastet und dort mit einer Spannschraube fixiert werden kann. So lassen sich Bohr– und Fräsarbeiten gleichmäßig auf (runden) Werkstücken wiederholen.

Diese Technik wird beispielsweise benutzt, um selbst Speichenräder anzufertigen. Sie hilft ebenfalls bei der Anfertigung von umlaufenden Nietreihen an zylindrischen Körpern (Beispiel: Zylinder–Verschlussdeckel).

Ein weiteres wichtiges Hilfswerkzeug ist die Stehlünette (drittes Foto des Abschnitts). Sie stabilisiert beim Drehen längere Werkstücke. Diese würden ohne die Lünette am Drehstahl auflaufen und im schlimmsten Fall abknicken. Die Methode, verschiedentlich neu einzuspannen, ist nicht so gut, da sich trotz der mittlerweile beachtlichen Präzision von Futtern und Spannzangen ein minimaler Versatz kaum vermeiden lässt. Eine Achse kann beispielsweise ohne Lünette kaum auf Maß gedreht werden.

Wenn es auf Genauigkeit ankommt, ist auch eine Mikrometer–Schraube nützlich. Sie gibt wesentlich genauer als eine Schiebelehre Auskunft über den Durchmesser des Werkstücks.

 
 
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