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Vorbild

Flugverkehr

1937 gab es im Deutschen Reich 151 Verkehrsflugzeuge (ohne Sport– und Tourenmaschinen). Die erste Nordatlantik–Überquerung mit dem Flugzeug hatte schon 1919 statt gefunden. Ab 1933 gab es regelmäßige Postflüge nach Südamerika. Ab 1936 wurde der Linienverkehr über den Nordatlantik erprobt. 1937 baute Heinrich Focke den ersten gebrauchsfähigen Hubschrauber.

Die Luftverkehrsgesellschaften, zum größten Teil die Deutsche Luft Hansa A.G., beförderten 1937 322.513 Fluggäste und fast 5.000 Tonnen Fracht. Dabei wurden 18,7 Millionen Flugkilometer zurückgelegt. 1927 waren es bei der Luft Hansa noch 100.000 Passagiere gewesen, und 1922 wurden alleine in Junkers–Flugzeugen „nur” 11.005 Personen sicher ans Ziel gebracht - für die Zeit eine beachtliche Leistung.

Vor allem in den Sommermonaten Juli und August gab es signifikante Anstiege der Passagiere. Das lag vor allem an den dann angebotenen Flügen in die Seebäder, beispielsweise nach Wangerooge oder Norderney.

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Inlands–Flüge der Deutsche Lufthansa AG, Sommer 1939

Die folgende Tabelle von 1939 listet die Inlands–Flugziele samt Preisen und Flugzeiten ab dem 1924 eröffneten Flughafen Berlin–Tempelhof auf. Die mit einer 1 markierten Ziele wurden nur während eines Teils des Jahres angeflogen, die mit 2 gekennzeichneten nur vom 25. Juni bis zum 31. August.

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Flugziel Preis
in RM
Flugzeit
Std./Min.
Borkum (2)65,-3:30
Braunschweig20,-1:00
Bremen30,-1:30
Bremen30,-1:30
Breslau30,-1:15
Brünn (1)55,-3:30
Danzig40,-2:00
Dortmund50,-2:15
Dresden22,-0:45
Düsseldorf58,-2:30
Erfurt28,-1:30
Essen / Müllheim55,-2:00
Frankfurt a.M.55,-2:00
Freiburg i.Br.80,-3:45
Gleiwitz39,-2:30
Halle / Leipzig20,-0:45
Hamburg25,-1:00
Hannover30,-1:15
Heidelberg64,-2:00
Karlsruhe (1)71,-3:00
Kiel35,-1:30
Köln60,-2:30
Königsberg50,-3:00
Mannheim / Ludwigshafen64,-2:30
München70,-3:00
Münster i. Wf.40,-2:15
Norderney (2)61,-3:00
Nürnberg49,-2:00
Prag42,-2:00
Reichenberg (Sud.)40,-2:15
Saarbrücken70,-3:15
Salzburg (1)90,-3:45
Stettin15,-0:45
Stuttgart70,-2:30
Swinemünde (2)28,-1:45
Wangerooge (2)51,-3:00
Westerland (2)54,-2:30
Wien82,-2:30
Wyk (2)54,-2:15
 

Auslands–Flugziele und Langstrecken–Verkehr

1939 flog die Deutsche Lufthansa 36 Ziele im Ausland an:

Amsterdam, Antwerpen, Athen, Barcelona, Bagdad, Basel, Belgrad, Bern, Brüssel, Budapest, Bukarest, Genf, Helsinki, Kabul, Kopenhagen, Kowno, Lissabon, London, Madrid, Mailand, Malmö, Marseille, Oslo, Paris, Posen, Reval, Riga, Rom, Rotterdam, Salamanca, Saloniki, Sofia, Stockholm, Venedig, Warschau und Zürich.

Dabei gehörte der Flug nach Kabul über Athen, Bagdad und Teheran mit vier Tagen Flugzeit noch zu den kürzesten unter den spektakulären Langstrecken–Flügen dieser Jahre. Der Flug von Amsterdam nach Bandoeng (niederländisch–Indien) dauerte fünfeinhalb Tage, der von Paris nach Hanoi oder London nach Durban in Südafrika sechs, der von London nach Hongkong sogar acht Tage.

Der längste planmäßige Flug führte von London über Bangkok, Singapore (Singapur), Batavia (Jakarta, Indonesien) und Darwin nach Brisbane (Australien). Für ihn waren volle elf Tage einzuplanen.

 

Die Luftkrankheit

Die ansprechend gestaltete und informative Website Fremde Seite Junkers.de bietet mehr als nur Biografien, Bilder und Videos, beispielsweise von einem Flugstart der Junkers F 13.

Es findet sich dort auch Manches, was zum Schmunzeln anregt. Auf einer Seite wird eine Broschüre der Lufthansa für die Ju 52 vorgestellt. Daraus wird ein Abschnitt zitiert. Zuvor wird auf die zusätzliche Sauerstoff–Versorgung bei Höhenflügen eingegangen, da die Flugzeuge damals ja noch keine Druckkabine hatten.


Da die Flugzeuge noch nicht über dem Wettergeschehen fliegen konnten, litten empfindliche Passagiere bei böiger Luft nicht selten an der Luftkrankheit, und auch dagegen musste Vorsorge getroffen werden - nicht zuletzt im Interesse der Fluggesellschaft selbst. „Da luftkranke Passagiere unter Umständen nach einem schlechten Flug das Flugzeug für immer meiden, ist Vorsorge notwendig”, hieß es in einer speziellen Anweisung der Lufthansa aus dem Jahr 1938. „Die Flugleitungen sollen deswegen bei böigem Wetter den Passagieren von sich aus Luftkrankheitsmittel anbieten.

War dennoch ein Malheur nicht zu verhindern, dann konnte der Betroffene immerhin mit der Nachsicht der Fluggesellschaft rechnen: „Für Verunreinigungen durch Luftkranke wird von der Lufthansa eine Reinigungsgebühr nicht erhoben.” Bei vierbeinigen Passagieren hörte dieser Großmut allerdings auf: „Ist die Verunreinigung jedoch durch im Kabinenraum mitreisende Hunde verursacht, so hat der Hundebesitzer für die Reinigung RM 1,- zu zahlen. Die Gebühr fließt demjenigen zu, der die Säuberung vornimmt.


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Fremde Seite Komfortables Reisen: Ju 52–Ausstattung bei der Lufthansa

 
 
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