Beim offiziellen Zusammenschluss der acht Länderbahn–Verwaltungen (Preußen, Bayern, Sachsen, Württemberg, Baden, Mecklenburg, Oldenburg und bis 1918
auch Elsaß–Lothringen) galt es, über 20.000 vorher individuell bezeichnete Dampflokomotiven mit rund 350 Typen einheitlich zu klassifizieren.
Das dauerte seine Zeit, sodass der endgültige Umzeichnungsplan erst 1926 entwickelt wurde (Quelle:
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Epoche II).
Auch nach 1926 wurden nicht alle noch vorhandenen Lokomotiven sofort umgezeichnet.
Die Betriebsnummern von Dampflokomotiven setzen sich aus zwei bis drei Teilen zusammen.
Die ersten zwei Ziffern sind die Stammnummer, die Auskunft über die Art der Lokomotive
gibt. Die nächsten zwei bis vier Ziffern sind die Ordnungsnummer. Davon können die erste oder
die ersten beiden Ziffern Unterbauarten kennzeichnen. Zur Bezeichnung einer Dampflokomotive wird
die Stammnummer normal geschrieben, die wichtigen Teile der Ordnungsnummer als hoch gestellte Ziffern.
Beispiel: BR 184-5
(bayerische S 3/6).
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Die folgende Tabelle zeigt die Nummernbereiche (Stammnummern), wie sie 1926 gegliedert wurden.
Lokomotiv–Typen | Neue Bauarten |
Länderbahn– Typen |
---|---|---|
Schnellzug–Loks mit Schlepptender (S) |
01 - 09 |
10 - 19 |
Personenzug–Loks mit Schlepptender (P) |
20 - 29 |
30 - 39 |
Güterzug–Loks mit Schlepptender (G) |
40 - 49 |
50 - 59 |
Schnell– und Personenzug-Tenderloks (St, Pt) |
60 - 69 |
70 - 79 |
Güterzug–Tenderloks (Gt) |
80 - 89 |
90 - 96 |
Zahnrad–Lokomotiven (Z) |
97 |
|
Lokalbahn–Lokomotiven (L) |
98 |
|
Schmalspur–Lokomotiven (K) |
99 |
Die Schilder mit der Betriebsnummer der Lokomotive waren rechts und links am Führerhaus sowie vorne
an der Rauchkammertür und hinten (am Tender) angebracht. Die Schilder - häufiger mit aufgenieteten,
seltener ausgefrästen Zeichen - hatten etwa 14 cm hohe Ziffern.
Die Schriftart bei Zahlen entsprach normalerweise der DIN 1451 Mittelschrift (alt).
Die Ordnungsnummer wurde von der Stammnummer durch einen etwas größeren Abstand getrennt.
Wichtig: Vor dem zweiten Weltkrieg waren die Lok–Schilder oder Zeichen aus Messing (eher golden).
Danach waren neu angefertigte Schilder meist aus Aluminium (eher silbern).
Die Schmalspur–Lokomotiven, die bei der Deutschen Reichsbahn alle die Stammnummer
99 erhielten, wurden nach Spurweiten weiter unterteilt, und zwar über
die Ordnungsnummern. Die folgende Tabelle zeigt die Zuordnung.
Spurweite |
Ordnungsnummern |
---|---|
1.000 mm |
001 - 299 |
900 mm |
301 - 399 |
785 mm |
401 - 499 |
750 mm |
501 - 599 |
Zur baldigen Ausmusterung vorgesehene Lokomotiven (bei denen die neuen Nummern meist nur
mit gelber Farbe angeschrieben wurden), erhielten Ordnungsnummern ab 7101.
Nach 1949 von der Deutschen Reichsbahn (Ost) übernommene Schmalspur–Loks von Privatbahnen
erhielten ab 1950 ein eigenes Schema (siehe folgende Tabelle).
Spurweite | Ordnungsnummern |
---|---|
600 mm |
3000 - 3999 |
750 mm |
4000 - 4999 |
1.000 mm |
5000 - 6100 |
Die zweite Ziffer der Ordnungsnummer gibt die Achslast an (6 =
6 t), für 10, 11, und 12 wurden die 0, 1 und 2 verwendet.
Tenderloks erhielten die Endziffern 01 - 50, Lokomotiven mit Schlepptendern
51 - 99 (Achtung: mit Ausnahmen).