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Modellbau: Oberflächen–Behandlung

Brünieren

Brünieren ist eine Methode, Metalle durch Oxydation dunkel zu färben.
Das Verfahren bietet beim Modellbau und der Modellbahn einige Vorteile:

  • Eine gut durchgeführte Brünierung ergibt eine grifffeste Schwärzung.
  • Sie trägt nicht auf, sodass bei beweglichen Teilen keine Maß– oder Abnutzungs–Probleme wie beim Lackieren entstehen können.
  • Die Teile bleiben löt– und klebbar.
  • Die Oberfläche mit ihrem matten Glanz wirkt sehr realistisch.
  • Es besteht keine Gefahr, dass kleinste Details wie beim Lackieren „zuschwimmen”.

Es gibt verschiedene Brüniermittel. Zwei davon werden weiter unten vorgestellt.

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Der Brüniervorgang

Modellfoto: funktionsfähiger Bekohlungskran aus Messing.
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Brüniermittel (Oxydbäder und –flüssigkeiten) sind je nach Art für verschiedene Metalle geeignet, auch für Stahl. Bestimmte Sorten greifen nur Kupfer– und Silber–haltige Metalle an, also auch Messing.

Das Färbebad kann wahlweise mit einem Pinsel (Achtung: dessen Metallteile rosten im Laufe der Zeit weg) oder durch Eintauchen kleinerer Teile aufgebracht werden.

Die Reaktion findet erst an der Luft statt. Wärme und ein leichter Luftzug (Pusten) verbessern das Ergebnis und beschleunigen den Färbevorgang. Eine wichtige Voraussetzung sind saubere und fettfreie Oberflächen.

Auf dem ersten Bild des Abschnitts ist ein typischer Anwendungsfall zu sehen. Es zeigt einen voll funktionsfähigen Bekohlungskran aus Messing im Maßstab 1:22,5. Der Kran selbst ist über eine Standkurbel drehbar, der Ausleger und der Haken können gehoben und gesenkt werden. Im Wesentlichen besteht das Modell einschließlich der Kette nur aus Messing. Die Teile wurden verlötet.

Würden die Metallteile nur lackiert, wären Lackplatzer und damit glänzende Metallstellen im Betrieb unvermeidlich. Schlimmer noch: Bewegliche Teile könnten verkleistern und schwergängig werden.

„Kette” ist überhaupt ein gutes Stichwort. Es ist ebenso klar, dass eine lackierte Kette verklebt und sich nicht mehr gut bewegen lässt. Daher gibt es überhaupt keine andere Wahl, als sie zu brünieren, wenn sie dunkel werden soll.

Das zweite Bild zeigt den fertigen Kran auf seinem „Betonsockel”.

 

Kaltbrüniermittel

Unübertroffen in der Wirkung ist ein Färbebad aus dem Goldschmiede–Bereich: „Pariser Oxyd”. Eine Bezugsquelle finden Sie bei den Adressen.

Das Mittel hat einen kleinen Nachteil: Es ist nämlich gemein teuer. Allerdings kommen Sie mit einem 100 ml–Fläschchen recht weit.

Vorsicht im Umgang mit diesem Mittel: Es ist hochentzündlich und kann explosive Dämpfe bilden. Benutzen Sie es bitte nur in gut belüfteten Räumen und rauchen Sie keinesfalls dabei. Vor dem Gebrauch sollten Sie das dunkle Fläschchen ein paar Male kippen.

Je sauberer und blanker die Metall–Oberflächen sind, desto besser ist die Wirkung. Mehrfach angewendet ergibt Pariser Oxyd selbst bei Messing eine bläulich–schwarze Oberfläche, bei kürzerer Anwendung schwarz bis schwarz–braun.

Wie schon erwähnt, bringt das Bad auch eisenhaltige Metalle dazu, zu rosten. Es ist zwar eigentlich etwas teuer dafür, aber für einen besonders realistischen Effekt gut anwendbar.

Wenn der Färbevorgang abgeschlossen ist, sollten Rückstände entweder abgewaschen oder abgewischt werden.

Für Weissmetalle bietet sich eine Patina an, wie sie beispielsweise von „creartec” hergestellt wird. Das Mittel ist günstig und ergiebig, die Teile müssen jedoch nach der Anwendung sorgfältig gewaschen werden. Der Farbton ist schmutzig–grau und wirkt wie Rost mit Flecken. Sie erhalten die Fremde Seite Patinierung für Weissmetall bei „MF–Modelle”.

Auch diese Flüssigkeit kann gefährlich sein. Sie enthält unter anderem 4,6 % Salzsäure. Bitte beachten Sie unbedingt die Hinweise auf den Etiketten der Flaschen und bewahren Sie diese kindersicher auf.

 
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