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Vorbild: Straße

Kraftfahrzeug–Kennzeichen

Wenn Sie sich - passend zu Ihrer Modellbahn der Epoche II - ein Straßenfahrzeug bauen, möchten Sie sicher auch ein passendes Kennzeichen nachbilden. Den wenigen guten und zeitgerechten Modellen im Maßstab 1:24 oder 1:22,5 aus der Zeit zwischen 1920 und 1949, die am Markt angeboten werden, liegen leider oft - wenn überhaupt - nur moderne Kennzeichen bei.

Kennzeichen waren zur Zeit der Deutschen Reichsbahn aus einem Heimatzeichen (einer Kombination von Buchstaben und römischen Ziffern), optional einem Bindestrich und einer zwei– bis vierstelligen Registrierungs–Nummer zusammen gesetzt. Eine Übersicht der Heimatzeichen finden Sie bei Thomas Noßke auf Fremde Seite Epoche II. Dort wird auch das Fremde Seite Nummernschema der Reichsbahn–eigenen Fahrzeuge vorgestellt.

 

Form, Maße und Heimatzeichen in Auszügen

Detailfoto eines Motorrad mit gebogenem Kennzeichen auf dem vorderen Schutzblech.
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Bei Motorrädern war das Kennzeichen (teilweise) nicht nur hinten, sondern auch auf dem vorderen Schutzblech quer zur Fahrtrichtung als senkrechtes, der Krümmung folgendes oder gerades Blech angebracht. Das war eine gefährliche Angelegenheit, denn „erwischte” der Motorrad–Fahrer damit ein umher flatterndes Huhn oder gar einen Passanten, konnten diese leicht aufgeschlitzt werden.

Das Foto zeigt Vorderrad und Gabel einer BMW R11 der ersten Serie, Baujahr 1929 (Ausschnitt eines Fotos der Fremde Seite Sammlung Uwe Schreiber).

Die hinteren Kennzeichen gab es - je nach Autotyp - in einer fast quadratischen Form mit zwei Zeilen (zuweilen mit abgeschrägten oberen Ecken) oder - wie vorne - als langes Rechteck mit einer Zeile. Rechts ist eine Abbildung mit den behördlich vorgeschriebenen Grundmaßen wieder gegeben. Die Breitenmaße müssen bei fünfstelligen Nummern überschritten worden sein. Es darf daher angenommen werden, dass die Maßangaben als Mindestwerte galten. Als Schrift kam je nach Platz–Verhältnissen DIN 1451 „Fette Engschrift” und / oder „Mittelschrift (alt)” zum Einsatz, letztere vor allem bei den Zahlen. Das war also wie bei den Eisenbahn–Wagen.

Die Kennzeichen waren weiß und hatten meist einen schwarzen Rahmen.

Hier folgt als Beispiel eine Tabelle der für die als Modell geplante Kleinbahn interessanten Heimatzeichen (Quellen: „Epoche II” und „Schlag nach”, siehe Literatur–Hinweise).

Heimatzeichen Bedeutung
RPReichspost
DRDeutsche Reichsbahn
PolPolizei (ab 1935)
IIH Regierungsbezirk Oberfranken
IIN Stadtbezirke Nürnberg und Fürth
IIS Regierungsbezirk Mittelfranken
IIU Regierungsbezirk Unterfranken
ThThüringen
IT Provinz Hessen–Nassau
VHHessen (ab 1937)
VO Provinz Oberhessen (Alsfeld, Büdingen, Friedberg, Gießen, Lauterbach, Schotten, bis 1937)
VR Provinz Rheinhessen (Alzey, Bingen, Mainz, Oppenheim, Worms, bis 1937)
VS Provinz Starkenburg (Bensheim, Darmstadt, Dieburg, Erbach, Groß-Gerau, Heppenheim, Offenbach, bis 1937)
 
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