Die Produkte von Thiel Gleissysteme sind eine sinnvolle Alternative zu den Gleisen von LGB®
(Nenngröße IIm, Maßstab 1:22,5).
Das Sortiment umfasst Fertiggleise, Selbstbaugleise und Gleisbau–Teile. Alle Schienenprofile
sind wahlweise in blankem oder vernickelten Messing lieferbar. Für Eigenbau–Gleise
gibt es die Schwellen wahlweise aus braunem Kunststoff oder aus unbehandeltem Buchenholz.
Freunde großzügiger Gleisbögen werden hier fündig: Es gibt gebogene Gleise und Weichen mit bis zu drei Metern Radius.
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Gerade Fertiggleise gibt es mit 60 und 120 cm
Länge. Gebogene Gleise werden in immerhin elf verschiedenen Radien angeboten. Lieferbar sind
einzelne Gleise und vergünstigte Ganzkreise. Die folgende Tabelle führt auf, zu welchen Radien
welche Bogenwinkel einzelner Gleisstücke gehören.
Radien | Winkel | Ein Kreis besteht aus |
---|---|---|
76,5 - 93,0 - 117,5 – 135,0 cm | 45° | 8 Gleisen |
152,5 - 175,0 - 192,5 – 210,0 cm | 30° | 12 Gleisen |
230,0 - 250,0 – 300,0 cm | 22,5° | 16 Gleisen |
Dazu kommen noch zu den schlanken Weichen passende Gegenbögen.
Das Selbstbau–Flexgleis wird mit Schwellen, zwei Schienenverbindern und
zwei Endschwellen geliefert. Es ist in mehreren Längen zwischen einem und drei Metern erhältlich.
Auch Feldbahn–Freunde kommen nicht zu kurz. Für sie gibt es einen Bausatz mit
5 mm hohen Schienenprofilen, Buchenholzschwellen,
Aufspannplatten und Gleisnägeln. Und auch die Anhänger der „Königsspur”
(Nenngröße I)
werden mit Selbstbaugleis bedacht. Dessen Profile haben ebenfalls 5 mm
Höhe. Damit eignen sie sich auch hervorragend für den Bau zierlicherer Gleise in Nenngröße II.
Immerhin 14 verschiedene Weichen–Ausführungen bietet Thiel Gleissysteme für die Nenngröße IIm an.
Dazu kommen zwei Weichenstellhebel mit Signal, einer in RhB–
und einer in DR /
DB–Ausführung. Hier folgt eine Liste der angebotenen Typen.
Geübten Bastlern überließ Hans Jörg Diesener zuweilen auch Weichen in Bausatzform. Es ist allerdings
nachvollziehbar, dass es dabei keine Gewährleistung für die Funktion gibt.
Schließlich ist dieses Angebot nicht offiziell. Ob sein Nachfolger, Herr Kesselbauer,
das ebenfalls anbieten wird, müssen wir erst noch erfragen.
Beachten Sie bitte: „Gut Ding will Weile haben
”. Die Lieferzeiten für Fertigweichen
liegen bei etwa fünf Wochen, für DKW und Doppelweichen noch mehr.
Die lieferbaren Einzelteile spielen ihre Stärke ganz besonders in Verbindung mit
den Buchenholzschwellen aus. Diese sind auch als Meterware lieferbar. Ambitionierte
Modellbauer können sich daher - entsprechendes Geschick voraus gesetzt - nahezu jede beliebige Weiche selbst bauen.
Tipp: Fragen Sie nach den Weichenzungen–Gleitplatten
aus Metall, die auch nicht zum offiziellen Angebot gehören. Diese sind im Bild links
vorne zu sehen. Darüber hinaus gibt es ein spezielles Profil für Weichenzungen,
das ganz ausgezeichnet zerspanbar ist. Letzteres gilt leider nicht für die Winkelprofile, aus denen die Radlenker angefertigt werden sollen.
Neben vorgebohrten Buchenholz– und Kunststoff–Schwellen sind natürlich
Schienenstühlchen lieferbar. Diese sind aus dunkelbraunem Kunststoff gespritzt und
wahlweise für einfache Gleise oder im Praxis–nahen Sortiment für den Weichenbau
erhältlich (jeweils 100 Stück). An ihrer Unterseite ist ein Stift, mit dem sie in Bohrungen
in den Schwellen gesteckt werden. Klebstoff wird dabei nicht benötigt.
Besonders lobenswert sind die braunen, zierlichen Isolier–Schienenverbinder,
die normalen Schienenverbinder aus Messing, die ebenfalls unauffällig daher kommen, und
die Gleisverbindungen über schraubbare Laschen. Diese gibt es wahlweise in Messing oder
Neusilber. Im Lieferumfang der Sets für 50 Verbindungen sind Edelstahl–Schrauben und Muttern enthalten.
Für bescheidene 98,- € (Stand: 2012) ist eine Schienenbiege–Vorrichtung
zu haben. Diese kann dem ambitionierten Gartenbahner die Arbeit erheblich erleichtern.
Pfiffig ist auch die Bohrlehre für die Schraubverbindungen an den Schienenstößen:
Schienenende einlegen, zweimal durch die Führungslöcher bohren, fertig!
Der ebenfalls angebotene Link zum Glossar
HSS–Bohrer
mit 2,2 mm Durchmesser ist sicher eine lohnende
Anschaffung. Sie sollten die Härte von Buchenholz nicht unterschätzen: Da hat schon
manches minderwertige Werkzeug durch Ausglühen den Geist aufgegeben.
Es gibt mindestens drei gute Gründe, vernickelte Schienenprofile zu benutzen.
Der weniger wichtige Grund ist das Aussehen der Schienen. Diese sind beim Vorbild nun einmal
aus Eisen und nicht aus Messing. Während es leicht ist, ein vernickeltes Gleis rostfarben
zu lackieren oder anderweitig einzufärben, ist kaum möglich, einer blanken Messing–Lauffläche
am Schienenkopf den verräterischen Goldglanz zu nehmen.
Die wichtigeren Gründe sind jedoch die wesentlich geringere Verschmutzungs–Anfälligkeit
und das galvanisch gleiche Potenzial zwischen Rad und Schiene. Das ist nämlich bei
den meist verchromten oder vernickelten Rädern in Verbindung mit Messing–Schienen nicht
gegeben. Die Folgen sind ein vorzeitiger Verschleiß und schlechterer elektrischer Kontakt.
Vernickelte Schienen können mit Silberlot problemlos gelötet werden - aber das ist
wohl nur beim Weichenbau nötig. Wie das Foto zeigt (allerdings mit Messingschienen),
genügen verschraubte Schienenverbindungen vollauf. Diese sind - zumindest bei Freiland–Anlagen - ohnehin zu empfehlen.
Thiel Gleissysteme bietet das nachträgliche Vernickeln von LGB–Schienen seit der
Übernahme durch Ralf Kesselbauer wieder an. Diese Aufgabe übernimmt außerdem Fremde Seite
Franks Gartenbahnen in Berlin. Sie können jedoch auch Ihre
Schienen selbst vernickeln.
Wer bereit ist, ein wenig Initative zu zeigen, kommt mit den Produkten von Thiel leicht
zu respektablen Ergebnissen - und das zu moderaten Preisen. Dabei gefällt besonders,
dass die Freunde natürlicher Werkstoffe und individueller Lösungen durch die
einzeln angebotenen Schienenstühlchen und Holzschwellen bedacht werden.
Diese Holzschwellen bedürfen allerdings - egal ob im Freiland– oder Innen–Einsatz -
einiger Zusatzarbeit. Zum einen sollten Sie die Kanten mit Metallfeilen und grobem Schleifpapier
brechen. Denken Sie dabei daran, dass Buchenholz sehr hart ist. Wer stark verwitterte Schwellen
mit Sprüngen und Rissen lieber hat, ist mit anderen Holzarten besser bedient. Dort lassen sich nämlich
die „Weichteile” leicht mit Stahlbürsten auskratzen, was eine natürliche Wirkung ergibt.
Dann folgen zwei weitere Aufgaben: Der richtige Farbton (unbehandeltes Buchenholz ist
gemessen an den früher mit Link zum Glossar
Carbolineum
imprägnierten Schwellen viel zu hell) und die Sicherung der Wetterfestigkeit.
Wenn die Form der Schwelle stimmt, beginnen Sie am Besten mit einer Beize oder
einer Mischung von Beizen. Gut geeignet sind beispielweise die Produkte von
Clou®. Die Schwellen sollten mindestens zweimal satt gebeizt werden. Beim Trocknen hellen sie etwas auf.
Wenn Sie - für Innenanlagen oder komplexe Weichen - die Schwellen auf einen Untergrund
geklebt haben, werden Sie die noch einmal mit der Schmirgellatte angleichen und planen
müssen. Danach gilt es einen weiteren Auftrag der Beize aufzubringen, und zwar - wegen der gleichmäßigen Wirkung - mit viel Gefühl.
Bevor Sie die Schienenstühlchen aufbringen, sollten die gebeizten Schwellen zweimal
mit Holzschutzgrund und zweimal mit farbloser, matter Lasur behandelt werden. Das erfordert viel
Geduld (auch wegen der Trocknungszeiten), sorgt aber für eine lange Lebensdauer - und Wetterfestigkeit.
Es ist einfacher, die Schienenprofile zu spritzen, als sie von Hand zu lackieren.
Der Farbauftrag muss allerdings gut haften, denn die Schienenstühlchen sitzen recht
stramm am Schienenfuß. Kleinere Abplatzer können leicht mit dem Pinsel ausgebessert werden.
Waschen Sie die Farbe vom Schienenkopf ab, in dem Sie ein Tuch gespannt über einen
Finger halten, das mit Universalverdünnung benetzt ist. Durch den Druck des Fingers
werden auch die Ausrundungen rechts und links oben am Schienenkopf in den blanken
Ursprungszustand zurück versetzt. Dadurch wirken die Profile ein bißchen weniger hoch.
Wenn die Farbe entfernt ist, sollte noch einmal mit einem trockenen Tuch nachgewischt werden.
Für die Lackierung der Stühlchen selbst können Sie sich ein Brettchen oder eine Sperrholzplatte basteln.
Bohren Sie in regelmäßigen Abständen Löcher für die Stifte der Schienenstühle und stecken Sie diese da
hinein. Damit geht das Spritzen bequem von der Hand. Das Werkzeug kann mehrfach benutzt werden.
Wer nichts anderes zur Hand hat, ist mit rotbraunem Metallgrund aus der Sprühdose auch gut bedient.
Die Weichenzungen–Gleitplatten aus Metallguss müssen mit der Feile am Durchbruch
für den Schienenfuß und auf der Oberseite ein wenig nachgearbeitet werden.
Mit den Gleisen und Bausätzen von Thiel können Sie nicht nur Geld sparen, sondern
auch eine Menge Spaß haben. Den Produkten ist die mehr als 25 Jahre zählende
Erfahrung des Unternehmens anzumerken. Das Sortiment ist ausgewogen, Sonderwünsche
lassen sich mit den angebotenen Einzelteilen und dank der kompetenten Beratung realisieren.
Eine aktuelle Preisliste können Sie von der Thiel–Website herunter laden.
Fremde Seite
www.thiel–gleis.de